Von freier Höhe
Ich weiß.
Oft
wars nur ein Lachen, ein Handdruck von dir,
oder ein Härchen, ein bloßes Härchen,
das dir der Wind ins Genick geweht,
und all mein Blut
gährte gleich auf,
und all mein Herz
schlug nach dir.
Dich haben, dich haben.
dich endlich mal haben,
ganz und nackt, ganz und nackt!
Und heut,
zum ersten Mal,
unten am See, glitzernd im Mittag,
sah ich dich so.
Ganz und nackt! Ganz und nackt!
Und mein Herz
stand still.
Vor Glück, vor Glück.
Und es war keine Welt mehr,
nichts, nichts, nichts,
es war nur noch Sonne, nur noch Sonne --
so schön warst du!
Vergänglichkeit der Schönheit
Es wird der bleiche Tod mit seiner kalten Hand
Dir endlich mit der Zeit umb deine Brüste streichen.
Der liebliche Corall der Lippen wird verbleichen;
Der Schultern warmer Schnee wird werden kalter Sand.
Der Augen süsser Blitz, die Kräffte deiner Hand,
Für welchen solches fällt, die werden zeitlich weichen.
Das Haar, das itzund kan des Goldes Glantz erreichen
Tilgt endlich Tag und Jahr als ein gemeines Band.
Der wohlgesetzte Fuss, die lieblichen Gebärden,
Die werden theils zu Staub, theils nichts und nichtig werden,
Denn opfert keiner mehr der Gottheit deiner Pracht.
Diss und noch mehr als diss muss endlich untergehen,
Dein Hertze kan allein zu aller Zeit bestehen
Dieweil es die Natur aus Diamant gemacht.
-kübra arik-
|
-kübra arik-
|
|